„Auspuff nur die Zweite“ schallt es auf der Löwenfeldstraße, wenn die zweite Mannschaft des VfB Kirchhellen gewonnen hat. In der vergangenen Saison war dies öfters der Fall. Die Zweite war ein Team, hielt zusammen und feuerte ihre Elf auf dem Platz an. In der Saison stieg die VfB-Reserve auf, es lief gut. Doch wie sieht es aus, wenn es nicht nur bergauf geht? Wenn man trotz guter Partien die Punkte nicht holen kann, wie es in dieser Saison vermehrt der Fall war.

Am vergangenen Sonntag, 11. November, spielt die Mannschaft von Trainer Markus Schneider gegen den bis dato Tabellenfünften Gelsenkirchen Hessler. Es regnet. Kein schönes Wetter für die Zuschauer. Und dennoch: Die gesamte zweite Mannschaft präsentiert sich am Seitenrand. In einheitlichen VfB-Jacken unterstützt sie die Spieler. Trainer Markus Schneider sagt vor dem Spiel in der Kabine ganz klar, er wolle gewinnen. Nächste Woche endet die Vorrunde und ein Sieg gegen eine „Mannschaft von oben“ wolle er noch mitnehmen. Dazu richtet er sein Team offensiver aus, mit zwei Stürmern.

Anpfiff: Kirchhellen findet gut ins Spiel und kann den Ball sicher in den eigenen Reihen halten. Die Elf spielt sich auch bereits eini- ge Male in den gegnerischen Strafraum, die Führung bleibt jedoch bislang aus. In der 14. Minute platzt der Knoten. Dominik Selm trifft zum 1:0 Führungstreffer. Bis zur Halbzeit spielt die Zweitvertretung weiterhin gut mit. Hessler bekommt keine zwingende Chance und Kirchhellen setzt die Aufgaben des Trainers gut um. Besonders im Mittelfeld pressen die Gastgeber gut und erobern sich somit immer wieder die Bälle und unterbrechen den gegnerischen Spielaufbau. Während der knappen Führung ertönt der Halbzeitpfiff.

Nach der Halbzeit sind dann die Gäste am Drücker. Es häufen sich zwar keine Hochkaräter, aber Hessler hat nun mehr Ballbesitz und drängt Kirchhellen zunehmend hinten rein. In der 60. Minute erzielen die Gäste dann das 1:1 per Kopf. Alles wieder offen. Doch der Gegentreffer weckt Kirchhellen wieder auf. Das Spiel beginnt von vorne. 65. Minute: Stefan Winterkorn schnappt sich die Kugel und trifft aus ein paar Metern zum 2:1. Nur wenige Minuten später wird Dominik Selm lang geschickt und erhöht auf 3:1. Alles sieht gut aus. Doch Schluss ist, wenn der Schiri pfeift. Das Spiel gleicht sich wieder aus. Beide Mannschaften bekommen ihre Chancen. In der 81. Minute schafft es Hessler nochmal zu verkürzen. Wieder eine Ecke, wieder ein Kopfball. Kirchhellen hat zwar noch die ein oder andere Chance den Sieg fest zu machen. Schlussendlich bringt die Mannschaft den 3:2-Sieg jedoch über die Zeit.

Markus Schneider hält nach dem Spiel fest: „In dieser Liga müssen wir über 90 Minuten mitspielen, da reichen keine 60 oder 70 guten Minuten.“ Der Einsatz auf und neben dem Platz hat sich bezahlt gemacht. Der Auspuff steht zusam- men und holt die wichtigen drei Punkte.

Aufstellung: Groß – Jansen, Lux, Weßelborg – Kleine-Wieskamp, Stein- kamp, Berghof (71. Ziegler), Knipping, Winterkorn (78. Lettau) – Schwieger, Selm (86. Teschke)