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VfB-InTeam Part V

Unser heutiges VfB-InTeam erscheint etwas später als geplant. Als Interviewgast ist unser amtierender Cheftrainer Marc Wischerhoff zu Gast. Wie er "Kirchhellen" in einem Satz, seinen unwissenden Freunden, beschreibt und wie es in der nächsten Saison mit im weitergeht, erfahrt ihr in den nachfolgenden Zeilen.

Basti: Hi Marc. Das letzte Mal haben wir uns um Weihnachten herum gesehen, als ich Dir unser Weihnachts-Special in Form vom „Jubiläumsschnaps“ vorbeigebracht habe.

Zwei Fragen die mich persönlich interessieren: a) Ist der Bart gestutzt oder siehst Du immer noch so aus wie ein Wikinger? b) Wie hat Dir unser Jubiläumsschnaps von der Brennerei Böckenhoff geschmeckt und kannst Du ihn unseren Lesern ans Herz legen?

Marc W.: Hi Basti. Vielen Dank, dass ich auch bei VfB-InTeam dabei sein darf.

Kommen wir nun zur ersten Frage. Ja, ich gehöre immer noch der Wikinger-Fraktion an.  Wobei der Bart das geringere Problem aktuell darstellt, weil ich dort ja noch selber was dran ändern könnte. Das größere Problem sind meine Haare. Vor dem Lockdown war ich eigentlich schon überfällig was meinen Haarschnitt angeht. Leider habe ich kurzfristig keinen Termin mehr bekommen. Und so sehe ich jetzt auch aus. 

Den Jubiläumschnaps kann ich nur weiterempfehlen. Ich habe ihn persönlich ausprobiert und war begeistert. Die zweite Kiste, welche ich bestellt hatte, habe ich dann weiter verschenkt.  Es hatte sich zur Weihnachtszeit einfach angeboten. Dazu sind die Sachen ansehnlich verpackt, und ich denke, dass es zudem ein schönes Geschenk für jeden ist, der mit dem Fussball bzw. dem VfB verbunden ist. Gleichzeitig fand ich die persönliche Lieferung einfach spitzenklasse. Von daher nochmal vielen Dank dafür.

Basti: Kommen wir zum sportlichen Teil: In der vergangenen Woche gab es ein Gespräch zwischen Dir, der sportlichen Leitung und unserem 1. Vorsitzenden per Videocall. In dem Gespräch ging es unter anderem um Deine sportliche Zukunft beim legendären VfB Kirchhellen. Vielleicht kannst Du einmal ausführen wie man schlussendlich auseinandergegangen ist und welche Inhalte es noch in diesem Gespräch gab?

Marc W.: Es war ein sehr harmonisches und angenehmes Gespräch in dem man schnell gemerkt hat, dass alle in die gleiche Richtung wollen.

Ich bin jetzt mit dem VfB Kirchhellen in der zweiten Bezirksliga-Saison und spüre ein enormes Vertrauen und Unterstützung aller Beteiligten.

Das gemeinsame Ziel war und ist es, den VfB Kirchhellen, weiterhin in der Bezirksliga zu etablieren und ich denke da sind wir auf einem guten Weg. Daher haben Thomas Heimath und ich auch gerne die Zusage für die kommende Saison gegeben. Wir freuen uns da natürlich auf eine weitere Zusammenarbeit mit allen Beteiligten.

Basti: Viele Leser fragen sich jetzt natürlich auch: Wird es personelle Veränderungen zur kommenden Saison bei uns in der 1. Mannschaft geben? Wenn ja, wer kommt und wer geht? (inkl. Staff) 

Marc W.: Die Gespräche mit den Spielern aus dem aktuellen Kader haben bereits in den letzten Wochen stattgefunden. Diese sind aus unserer Sicht auch echt positiv verlaufen. Bereits abzusehen war, dass Jonas Thimm aus beruflichen Gründen nach Hannover zieht und uns leider ab sofort nicht mehr zur Verfügung steht. Ein weiterer Kicker wird uns im Sommer ebenfalls verlassen. Ansonsten gibt es noch das ein- oder andere Fragezeichen bei wenigen Spielern. Diese beziehen sich aber eher auf den beruflichen- und privaten Bereich wie z.B. Jobwechsel, Abendschule, Arbeitszeiten, Studium oder ähnliche Dinge. Das Gerüst der Mannschaft wird in der kommenden Saison weiterhin zur Verfügung stehen. Dies war uns sehr wichtig und freut uns auch sehr.

Zudem stoßen einige interessante Jungs aus unserer U19 zur Vorbereitung hinzu. Ziel ist es allerdings jetzt schon diese Jungs, in den hoffentlich baldigen Trainingseinheiten mit einzubauen.

Mit externen Spielern stehen wir in Kontakt und schauen was sinnvoll und vor allem machbar ist.

Veränderungen im Staff gibt es auch. Svenja Vienken, unsere Physiotherapeutin, wird leider nicht mehr zur Verfügung stehen, da sie nach Köln gezogen ist. Hier sind wir aktuell auf der Suche nach Ersatz. 

Das Trainerteam bleibt weiterhin so zusammen. Das freut mich unheimlich, da ich die Arbeit mit allen Beteiligten als sehr angenehm empfinde.

Basti: Der VfB Kirchhellen geht ja schon etwas länger nun den sogenannten „Kirchhellener Weg“. Dieser besagt, dass der Verein die Jugend als Fundament für den Seniorenbereich sieht. Viele Vereine, winken gerne mal mit Geldscheinen in Richtung Kirchhellen. Du kommst vom SV Dorsten Hardt und warst dort Ewigkeiten in höheren Spielklasse tätig. War die Ausrichtung des neuen Vereins eine große Umstellung für dich und fällt es Dir schwer, größtenteils, nur auf Eigengewächse zurückgreifen zu können?  Und wie schafft man es, trotz der finanziellen Attraktivität anderer Vereine, die Jungs hier beim VfB zu halten?

Marc W.: Mit dem Kirchhellener Weg kann ich mich zu einhundert Prozent identifizieren. So sollte es auch im Idealfall aussehen. Ich denke wir haben diesen Weg in den letzten Spielzeiten auch mit Leben gefüllt, indem Spieler aus der U19 den direkten Weg in den Kader bzw. sogar in die erste Elf gefunden haben. So trägt die ganze Arbeit die im Jugendbereich getätigt wird auch Früchte.

Man muss bei der Arbeit mit den Jungs immer das Große und Ganze im Auge haben. Von daher war es schon eine Umstellung. Gerade im ersten Jahr habe ich dann schnell gemerkt, dass wenn man nur nach dem Leistungsprinzip geht, es sehr schnell zu Reibungspunkten kommt. Ich habe dann schnell gespürt und gemerkt, dass man in Kirchhellen allein damit nicht weiterkommt. Wichtig ist hier das Mannschaftsgefüge und die Dorf-DNA. Das ist in Kirchhellen viel ausgeprägter und entscheidender als woanders und gerade das macht ja auch den Verein so besonders.

Wenn ich Leuten Kirchhellen erkläre, dann sage ich immer: „Wenn ne Taube aufm Banken-Vorplatz scheisst und du stellst ne Bierbude daneben, kommen sofort 3000 Kirchhellener.“ Das ist halt das Besondere an Kirchhellen und man kann sich auf das Dorf und den Zusammenhalt zu 100% verlassen. Diesen Zusammenhalt tragen auch die Jungs in sich und das geht dann auch weit über den Fussball hinaus. Dieses Miteinander schätzen die Jungs auch und wissen was sie an dem Verein und dem Zusammenhalt im Dorf haben.

Dazu kommt das wir von der sportlichen Basis her, mit der Bezirksliga, gut aufgestellt sind und auf einem guten sportlichen Niveau agieren. Jeder merkt das die Mannschaft sich stetig entwickelt und ich merke auch, dass da noch einige Prozente rauszukitzeln sind. Das macht die Sache unterm Strich für alle Seiten umso interessanter.

Basti: Der VfB Kirchhellen hat, in meinen Augen, eine sehr gute Jugendarbeit mit sehr vielen Teams. Gefühlt werden es jedes Jahr mehr. Ich weiß, Jugendarbeit ist nicht dein Bereich, aber man hört immer wieder den Begriff: NLZ (Nachwuchs-Leistungs-Zentrum). Macht es in deinen Augen Sinn, rein perspektivisch für die 1. Mannschaft, hier ab der D-Jugend mit anzufangen und somit auch die A-Jugend in den Seniorenbereich, zu implementieren?

Marc W.: Der VfB leistet eine hervorragende Jugendarbeit. Dies spiegelt sich auch in der Vielzahl der Mannschaften wieder. Generell finde ich professionelle Strukturen im Jugendbereich auch gut und wichtig. Es muss natürlich auch zur Vereinsphilosophie passen und gelebt werden. Der VfB ist hier aber auf einem guten Weg. Ich sehe hier viele engagierte Trainer die qualitativ hochwertiges Training den Mannschaften anbieten. Dazu bietet der VfB den Trainern ja auch die Möglichkeit sich weiterzubilden, in Form von Trainerscheinen oder ähnlichen Qualifikationen.

Dies macht sich natürlich auch in der Qualität der Mannschaften bemerkbar. Unsere C- und D-Jugend spielen jetzt schon überkreislich. Unsere U17 und U19 sind auf einem guten Weg in Zukunft überkreislich zu spielen. Das muss natürlich auch das Ziel des gesamten Vereins sein, dass diese Teams in Zukunft diese Hürde auch meistern können. Letztendlich profitiert von so einer guten Jugendarbeit natürlich auch unsere 1. Mannschaft bzw. der gesamte Seniorenbereich.

Wenn wir uns mit der 1. Mannschaft dauerhaft in der Bezirksliga festigen wollen, ist es für uns auch unverzichtbar, immer wieder gut ausgebildete Jungs aus dem Jugendbereich ins Team der 1. Mannschaft implementieren zu können. Wir haben in den letzten Spielzeiten immer wieder Jungs aus der U19 in den Kader der ersten Mannschaft eingebaut und auch gezeigt, dass wir eine gute Durchlässigkeit von der Jugend in die Senioren haben. Dies ist natürlich ein ganz wichtiges Zeichen an die Jungs aus unseren Jugendteams.

Wichtig ist, und da spiele ich auf deine Frage zur Implementierung der U19 in den Seniorenbereich an, dass die Schnittstelle Senioren – U19 gut funktioniert. Letztendlich ist es ganz wichtig hier frühzeitig Kontakt herzustellen, um das richtige Signal an die Jungs der U19 zu senden. Dies hat in der Vergangenheit schon immer besser geklappt und wird auch weiterhin optimiert.

So können sich die Jungs auch schon mal frühzeitig an den Seniorenfussball gewöhnen. Hier geht es ja anders zur Sache als im Jugendbereich und da ist eine frühzeitige Heranführung umso förderlicher. Am Ende profitieren dann alle davon: Das U19-Team, indem ihre Spieler an Robustheit etc. dazu gewinnen. Der Spieler an sich, da er merkt, dass er gefördert und gebraucht wird in Zukunft. Und natürlich die 1. Mannschaft, dass man sich perspektivisch mit Eigengewächsen optimal aufstellen kann und die Spieler schlussendlich nicht noch den Stallgeruch komplett neu aufnehmen müssen und an die Spielgeschwindigkeit und Härte gewöhnt sind.

Basti: Die Saison ist seit Oktober 2020 aufgrund der Pandemie unterbrochen. Mal Hand aufs Herz: Glaubst Du noch an einen Wiederbeginn oder bist Du eher bei mir, wenn ich sage die Saison wird abgebrochen und somit annulliert?

Marc W.: Die Bundesregierung wird in meinen Augen erstmal andere Lockerungen vornehmen wie z.B. Schulen, Kitas, Gastronomie, Einzelhandel und hoffentlich auch Frisöre, um nochmal den Bogen zu der Frage 1 zu spannen. 

Da gibt es mit Sicherheit, aktuell, wichtigere Dinge als den Amateursport und deshalb werden wir uns wohl- oder übel hintenanstellen und abwarten müssen. Wir, als erste Mannschaft, bereiten uns bestmöglich auf den 01. April als möglichen Re-Start, vor.

Wenn der Amateurfussball aber im April nicht langsam wieder ans Laufen kommt, dann glaube ich auch, dass es auf eine Annullierung der Saison hinauslaufen wird. Da bin ich dann ganz bei Dir.

Danke an Marc Wischerhoff für das nette Interview.

Auf eine sportlich erfolgreiche Zukunft!

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