Freitagabend…Flutlichtspiel…über 400 Zuschauer…Derby! Die Ausgangslage war klar: Der VfB grüßt von der Tabellenspitze, während Grafenwald gegen den Abstieg spielt.  Auf dem Papier eigentlich eine klare Angelegenheit, aber ein Derby hat gewöhnlich seine eigenen Gesetze.

Der VfB wollte den Gegner von Anfang nicht ins Spiel kommen lassen und spielte ein hohes Pressing. Die Taktik ging voll auf: Bereits nach zwei Minuten setzte sich Dominik Selm nach einem langen Ball von Nils Bußmann gegen seinen Verteidiger durch und überlupfte den heranstürmenden Torwart zum 1:0. Bereits fünf Minuten später erhöhte Lars Jenke nach einer Flanke mit einem satten Vollspannschuss die Kirchhellener Führung. Fabian Mohs köpfte nach einer Ecke zum 3:0 ein. Das Spiel schien nach 15 Minuten entschieden.

Aber Grafenwald gab sich nicht auf und beim VfB merkte man, dass einige das Spiel schon abgehakt hatten. Nach einem guten Angriff über die linke Seite wurde der Ball in den Rückraum gelegt und Grafenwald verkürzte nach einer guten halben Stunde auf 3:1. Nach einem langen Ball in den 16er vom VfB kam es zu einem Gewühl und ein Stürmer von Grafenwald reagierte am schnellsten und schob zum 3:2 ein. Sichtlich beeindruckt wackelte der VfB immer mehr und Grafenwald drängte mit lautstarker Unterstützung weiter nach vorne. Nach einem individuellen Fehler in der VfB Abwehr gelang der Ausgleich kurz vor der Halbzeit.

Die zweite Halbzeit ging genauso weiter, wie die Erste geendet hatte. Bereits nach zwei Minuten gab es eine Ecke für Grafenwald, die zur 4:3 Führung für Grafenwald genutzt werden konnte. Der VfB wachte endlich auf und nahm den Kampf an. Bereits eine Zeigerumdrehung später, köpfte Dome Selm nach einer scharfen Flanke von Lars Jenke den Ausgleich. Jetzt war es wieder der VfB, der das Spiel an sich riss. Mit deutlich mehr Ballbesitz, gelang es dem VfB allerdings nicht sich klare Chancen heraus zu spielen. So musste ein Traumtor von Lars Jenke herhalten, der den Ball vom 16er Eck in den linken Winkel versenkte. Kurze Zeit später konnte erneut Dome Selm mit einem Kopfball nach Flanke von Andre Voßbeck auf 6:4 erhöhen. Wer jetzt dachte, das Spiel sei entschieden, sah sich getäuscht, denn Grafenwald kam erneut zurück und verkürzte kurz vor Ende auf 6:5. Grafenwald drückte noch einmal, aber der VfB konnte das Ergebnis über die Zeit retten.

Fazit: Ein denkwürdiges und kurioses Derby mit einem glücklichen Sieger. Grafenwald hat einen großen Kampf geliefert und hätte sicherlich ein Unentschieden verdient gehabt. Der VfB entschied das Spiel aufgrund der besseren Kondition und Kraftreserven am Ende für sich und verteidigt so die Tabellenführung.